Last Updated on 20. Dezember 2024

Titelbild Typische Stolpersteine beim Pilates-Start

Hast du auch schon einmal voller Motivation mit etwas Neuem begonnen, aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben? Der Start beim Pilates kann frustrierend sein, wenn du dich selbst überforderst und mit falschen Erwartungen in das Training gehst. Dann verlierst du schnell die Motivation. Das führt dazu, dass du aufgibst, bevor du die Vorteile von Pilates wirklich spüren konntest.

Als Pilatestrainerin und Sportwissenschaftlerin mit einem Fokus auf gesunde Bewegung und einen schmerzfreien Körper, habe ich schon hunderte Menschen begleitet, ihren Alltag mit Bewegung zu verbessern. Ich kenne ich die Situation von vielen Anfängern. Du hast dir vorgenommen, regelmäßig zu trainieren, aber nach einigen Wochen hattest du das Gefühl, es bringt dir nichts. Ein klassischer Stolperstein ist der Glaube, dass Pilates vielleicht doch nichts bringt oder das Gefühl, dass man die Übungen nicht „gut genug“ macht, was oft zu Frustration führt.

In diesem Ratgeber gehen wir den Stolpersteinen auf den Grund, die dazu führen, mit Pilates aufzuhören, obwohl du motiviert begonnen hast.

Du wirst Lesen:

  • Warum es wichtig ist, Pilates langfristig zu machen
  • Welche Hürden dafür sorgen, dass du mit Pilates wieder aufhörst
  • Wie du die Hürden umgehen kannst, um auch als Anfänger an Pilates dranzubleiben

Bevor du es später vergisst: Hol dir jetzt schon meine kostenfreie „Checkliste zu den Pilatesgrundlagen“ als pdf. Sie werden dir helfen, Pilates besser zu lernen, so dass sich die Erfolge auch einstellen können.

Dann lass uns einsteigen.

Pilates wird nicht ohne Grund als „langfristige Praxis“ bezeichnet. Zwar sind einige Vorteile von Pilates auch kurzfristig spürbar, wie ich in meiner Studie „die Wirksamkeit von nur einer Stunde Pilates auf das allgemeine Wohlbefinden“ gezeigt habe, doch die meisten Vorteile werden erst über die Zeit wirksam und spürbar.

Das wirkliche Geheimnis von Pilates liegt in der Kontinuität 

Pilates stärkt nicht nur deine Muskeln, sondern verbessert auch deine Haltung, Flexibilität und Körperwahrnehmung. Mit der Zeit baust du eine stabile Körpermitte (Core) auf, die dich vor Verletzungen schützt und alltägliche Bewegungen erleichtert. Langfristig fördert es eine ausgeglichene Muskelentwicklung und kann chronische Beschwerden wie Rückenschmerzen lindern. Studien zeigen zudem, dass regelmäßiges Pilates das Stresslevel senken und deine mentale Gesundheit stärken kann. Aber alles das braucht Zeit.

Eine krumme Körperhaltung am Schreibtisch beispielsweise hat sich über lange Zeit eingeschlichen. Es braucht Zeit, die Muskeln so zu entwickeln, dass sich dein Körper wieder aufrichtet. Genauso wie du nicht nach nur einem Krafttraining Olympiasieger im Gewichtheben werden könntest, kannst du nicht erwarten, dass du nach einigen wenigen Pilatesstunden deine Körperhaltung korrigiert hast. Muskelfasern und Strukturen, Bänder und Sehnen können sich nur durch wiederkehrende Trainingsreize entwickeln. Genauso ist es beim Pilates. Bis du im Pilates Erfolge siehst, braucht es Zeit. Zeit für wiederkehrendes Training und Zeit für Regeneration.

Hast du dein Pilatestrainingsziel erreicht, bist du jedoch nicht am Ende. Denn um deine Körperhaltung, deine Muskelkraft oder deine Beweglichkeit zu erhalten, musst du dranbleiben und weiterhin regelmäßig Pilates machen. Benutzt du deine Muskeln nicht, bauen sie sich wieder ab – umso älter du wirst, desto stärker ist dieser Prozess.

Der Erfolg von Pilates liegt in der Kontinuität, das heißt in der Regelmäßigkeit und in der Langfristigkeit des Trainings.

3 Stolpersteine beim Pilates Start, die dich aufgeben lassen

Stolperstein 1: die Erfolge stellen sich nicht ein

In vielen Studien wurde untersucht, welche Erfolge Pilatestraining mit sich bringen. Typische Pilatesstudien allerdings betrachten Trainingsphasen von 8 – 12 Wochen mit einem regelmäßigen Pilatestraining von wöchentlich 2x 60 – 90 Minuten. Nach so einem Pensum werden wissenschaftlich nachgewiesen, Bauchmuskeln oder Rumpfkraft aufgebaut. Das entspricht durchschnittlich 26 Pilatesstunden.

Viele Pilatesanfänger sind zu ungeduldig und erwarten meist bereits nach wenigen Trainingsstunden eine Veränderung. Ja, Joseph Pilates hat selbst gesagt: „Nach 10 Stunden spürst du es, nach 20 Stunden sieht man es und nach 30 Stunden hast du einen neuen Körper.“ Das entspricht etwa 26 Pilatesstunden wie in den Studien.

Schaffst du es nur einmal pro Woche zum Pilates zu gehen oder hast eine Pause im Trainingsverlauf, weil du zum Beispiel krank bist oder Urlaub machst, verlängert sich der Zeitraum, bis du Erfolge siehst. Auch wenn es denkbar ist, dass du jeden Tag Pilates machen könntest, empfiehlt es sich bei intensiven Trainingseinheiten auch Pausentage einzulegen.

Bei nur einem wöchentlichen Training brauchst du somit im Schnitt 26 Wochen, d.h. ein gutes halbes Jahr. Dann kommt es noch auf deine individuelle körperliche Verfassung an und die Güte deines Trainings. Die tatsächliche Dauer bis zum Pilateserfolg kann somit noch abweichen. Hast du damit gerechnet?

Gib deswegen aber keines falls auf, denn die langfristigen Wirkungen von Pilates sind so viel Wert, dass sich der Weg lohnt. Zum anderen sollte dein Pilatestraining sowieso langfristig ausgerichtet sein. Und drittens gibt es auch positive Effekte, wie das allgemeine Verbessern des Wohlbefindens, was sich schon nach nur einer Stunde einstellen kann, wie meine eigene Pilatesstudie zeigt. Du wirst somit ganz sicher schon früher, positive Effekte wahrnehmen. 

Pilates-Bridge im Zehenstand

Stolperstein 2: Rückenprobleme und Verspannungen werden nicht besser

Die meisten Teilnehmer*innen in meinen Pilateskursen wollen ihren Rücken stärken und vorhandene Rückenschmerzen lindern. Sie setzten berechtigter Weise auf Pilates, weil Pilates dafür bekannt ist, Rückenproblemen vorzubeugen und Beschwerden zu reduzieren. Meine persönliche Meinung ist sogar, dass Pilates das beste Rückentraining ist, was es gibt.

 

Allerdings gibt es dennoch ein ABER!

 Denn Rückenschmerzen haben verschiedene Ursachen. Sie entstehen durch vieles Sitzen am Schreibtisch, durch einseitige Belastungen oder Überbelastungen im Alltag, durch eine schlechte Körperhaltung und zu viel Stress gebündelt mit Bewegungsmangel, wie die Grafik zeigt.

Infografik Ursachen von Rückenschmerzen

Pilates kann helfen, die muskulären Defizite auszugleichen und dich wieder in Form zu bringen. Wenn du aber weiterhin 8h Stunden am Tag am Schreibtisch sitzt, viel zu viel Stress hast und dich ungesund bewegst, ist eine einzige Pilatesstunde nur ein Tropfen auf den heißen Stein und kann nicht alle deine Rückenbeschwerden wegzaubern.

Pilates soll dir helfen, deinen Lebensstil zu verbessern und gesunde Bewegung in deinen Alltag zu integrieren. Deine Verspannungen und Rückenprobleme können erst dann besser werden, wenn du versuchst, auch die anderen Faktoren zu optimieren. D.h. dein Stresslevel zu senken, dein grundsätzliches Rückenverhalten zu optimieren und Pilates langfristig und regelmäßig zu betreiben. Reiße das Gute, was du dir mit Pilates versuchst aufzubauen, nicht an anderer Stelle wieder ein.

Stolperstein 3: Das Gefühl, die Übungen nicht gut zu machen

Es ist völlig normal, dass du dich als Pilateseinsteiger mit den Pilatesübungen erstmal vertraut machen musst. Es gibt hunderte von Übungen. Es ist auch völlig normal, diese nicht von Anfang an, perfekt zu können. Dafür gibt es ja das Pilatestraining, um diese immer wieder zu üben. Ich verstehe aber auch, dass es frustrierend sein kann, die vielen Anweisungen für das richtige Ausführen der Übungen, nicht alle auf einmal umsetzen zu können. Das schafft Unsicherheit, schlechte Laune und die Sorge, sich selbst mehr zu schaden als zu nutzen.

Ich gebe zu, für den Start erscheinen die Pilatesprinzipien viel zu viele und überfordernd. Schultern runter, wohin mit der Körperhaltung, wie geht das mit dem Powerhouse und dann noch richtig atmen.

Lass dich nicht entmutigen. Ich möchte dir sagen, dass das richtige Ausführen der Pilatesübungen gar nicht so schwer ist, wie es für den Anfang erscheint, wenn du dich Schritt für Schritt (nicht alles auf einmal!) mit der Pilatestechnik vertraut machst.

Alle Anweisungen für das richtige Ausführen der Übungen haben ihren Sinn. Hast du den einmal verstanden, wird dir die Umsetzung viel leichter fallen. Gib dir auch die Ruhe, dich nach und nach mit den Einzelheiten vertraut zu machen. Es muss nicht alles auf einmal sein.

Genau dafür habe ich was für dich. Meine kostenfreie Checkliste „die Pilates Grundlagen“. Mit dieser Checkliste bekommst du kompakt die wichtigsten Pilatesprinzipien zusammengestellt. Ohne viel drumherum. So kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren, dir einen Überblick verschaffen und für positive Erlebnisse beim Ausführen der Pilatesübungen sorgen. Wie wäre das?

So umgehst du die Hürden beim Pilates lernen

Betrachtest du nun die besprochenen Stolpersteine: zu ungeduldig sein, nicht regelmäßig und dauerhaft Pilates betreiben und dich mit der Pilatestechnik überfordern, ergeben sich zwei nützliche Empfehlungen:

 

  • Bleibe dran. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Pilates wirkt. Manches spürst du schneller, manches braucht Zeit. Mache kontinuierlich weiter und du wirst die Effekte von Pilates spüren.
  • Beschäftige dich mit der Pilatestechnik – Schritt für Schritt – nicht alles auf einmal. Meine kostenfreie Checkliste zu den Pilatesgrundlagen kann dein Einstieg dabei sein.
SpineRotation im Sitz - Pilatesgruppe

Fazit – mein abschließender Impuls

Also, was nimmst du nun aus all dem mit? Den Pilatesstart zu vermasseln und enttäuscht zu sein, geht schneller, als du denkst. Es ist wichtig, die Hürden zu erkennen. Wenn du die Stolperfallen kennst, kannst du sie besser umgehen. Mein abschließender Impuls für dich ist daher: Beobachte dich selbst. Erkennst du die Hürden bei dir?

Hol dir auch den Zugang zur Checkliste „die Pilates Grundlagen“ und lerne die wichtigsten technischen Basics von Pilates kennen, mit denen du die häufigsten Fehler beim Pilates vermeidest. Lass dich faszinieren von einem gesunden Lebensstil mit Pilates, vielleicht sehen wir uns mal auf der Matte beim Pilates-Training live über Zoom oder vor Ort im Pilatesstudio.

deine

Pilates-Anna

Anna-Maria Breil - Tipps für mentale Stärke
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