Last Updated on 11. März 2025

Titelbild: Was ist ein Präventionskurs. Schriftzug des Titels mit Herz und Abhörgerät im Hintergrund

„Zahlt die Krankenkasse deine Pilateskurse?“ – werde ich oft gefragt. „Du willst wissen, ob es sich bei meinen Pilatesangeboten um einen zertifizierten Präventionskurs handelt?“ – frage ich dann meist zurück und es beginnt ein Gespräch darüber, was ein Präventionskurs überhaupt ist, welche Kurse unter Präventionskurse fallen und welche Leistungen zur Prävention von der Krankenkasse bezahlt werden.

Ich bin Anna, Inhaberin des Pilatesstudios in Oberhausen, Sport- und Trainingswissenschaftlerin i.A. (B.A.) und ab 2027 Anbieterin von zertifizierten Pilates- und Rückenpräventionskursen.

Ich möchte dir in diesem Ratgeber erklären, was man unter einem zertifizierten Präventionskurs versteht, was es für dich bedeutet, einen Präventionskurs zu besuchen und welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um die Kosten von der Krankenkasse erstattet zu bekommen. Vorweg sei gesagt: Wenn du regelmäßig einen Sportkurs, wie Pilates besuchst, wirst du jedes Jahr von den meisten Krankenkassen dafür finanziell belohnt, auch wenn es kein zertifizierter Präventionskurs ist.

Sollten für dich dennoch Fragen überbleiben, schreibe mir unten in die Kommentare oder per Mail.

Allein im Jahr 2020 lagen laut Statistischem Bundesamt die Krankheitskosten in Deutschland für die Rehabilitation und Behandlung von Rückenschmerzen bei 3,8 Millionen €. Kosten die nicht sein müssten, wenn wir gar nicht erst krank werden würden. Damit die Aufwände für Behandlungen geringer werden, lohnt es sich, vorzubeugen. Vorbeugen bedeutet Prävention zu betreiben. D.h. gesund zu bleiben, bevor Beschwerden entstehen – das ist die Idee hinter Präventionskursen – das wird durch die Zentrale Prüfstelle für Prävention (ZPP) überwacht und durch die Krankenkassen finanziell unterstützt.

Aber auch die regelmäßige Teilnahme an einem guten nicht von der ZPP zertifizierten Pilateskurs ist Prävention für deine Gesundheit!

Unterscheide bitte zwischen der Gesundheitsprävention an sich und der finanziellen Erstattung durch die Krankenkassen. Um Geld von der Krankenkasse zurück zu bekommen, gibt es zwei Wege, die ich dir zeigen möchte:

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1. Rückerstattung für einen zertifizierten Präventionskurs gemäß §20 ZPP

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2. Bonusauszahlung für die regelmäßige Teilnahme an Sportprogrammen ohne Zertifizierung zur Prävention

Was ist ein zertifizierter Präventionskurs nach §20 ZPP?

Zertifizierte Präventionskurse sind spezielle Gesundheitskurse, die darauf abzielen, Erkrankungen vorzubeugen. Sie folgen wissenschaftlich fundierten Konzepten und werden von qualifizierten Trainerinnen oder Therapeutinnen geleitet.

Es gibt laut der Zentralen Prüfstelle für Prävention (ZPP) verschiedene Handlungsfelder für Präventionskurse:

  • Bewegung
  • Ernährung
  • Stress- & Ressourcenmanagement
  • Suchtmittelkonsum

Zertifizierte Pilates (Online) Kurse, Rückenschule, Rückengymnastik, Ausdauer-, Kraft oder Beweglichkeitstraining gehören in die Kategorie „Bewegungsgewohnheiten“.

Die Zentrale Prüfstelle für Prävention gibt strenge Leitlinien heraus, die bestimmen, welche Voraussetzungen der Bewegungskurs und der Anbieter der Kurse bzw. der Trainer erfüllen muss. Diese Vorgaben sind im §20 Abs. 1 SGB V geregelt. Deshalb wird oft von „Präventionskursen gemäß §20 ZPP“ gesprochen.

Was zeichnet einen zertifizierten Pilates-Präventionskurs aus?

Pilates ist eine sanfte, aber effektive Trainingsmethode, die die Tiefenmuskulatur stärkt und die Körperwahrnehmung verbessert. Besonders Pilates hat sich als effektive Methode in der Prävention und in der Therapie bewährt, um Rückenschmerzen vorzubeugen, die Körperhaltung zu verbessern, das körperliche Verletzungsrisiko zu reduzieren  und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Allerdings ist nicht jeder Pilateskurs auch ein zertifizierter Präventionskurs. Ein offizieller Pilates-Präventionskurs ist durch folgende Kriterien gekennzeichnet:

  • Der Pilateskurs ist ein in sich geschlossener Kurs über 8 – 12 Wochen
  • Die Inhalte bauen wöchentlich aufeinander auf
  • Die Kurse beinhalten Wissensvermittlung und Übungen
  • Der Kurs ist als Kurskonzept inkl. dem Trainer als Person selbst von der Zentralen Prüfstelle für Prävention (ZPP) freigegeben und zertifiziert.

Das bedeutet, dass ein offener Pilateskurs zum Beispiel im Fitnessstudio, zu dem du jede Woche kommen und gehen kannst und der eben kein geschlossener und zertifizierter Kurs ist, kein Präventionskurs nach §20 ZPP ist. Dennoch kannst du für deine regelmäßige Teilnahme Bonusauszahlungen von deiner Krankenkasse bekommen.

Für die Pilateskurse in meinem Pilatesstudio gilt das ebenfalls. Ich plane ab 2027 einen zertifizierten Pilates-Präventions-Onlinekurs anbieten zu können, welchen du dir von der Krankenkasse erstatten lassen kannst. Das dies noch so lange dauert, ist den mittlerweile strenger gewordenen Vorgaben der Zentralen Prüfstelle für Prävention geschuldet, was auch seinen Sinn hat, damit du sicher gehen kannst, dass der Präventionskurs wirklich qualifiziert und gut ist.

Dennoch holen sich meine Pilateskurs-Teilnehmenden jedes Jahr ein paar Euro zurück. Sie lassen sich von mir eine Bescheinigung ausstellen und reichen diese im Rahmen des Bonusprogramms bei ihrer Krankenkasse ein.

Übersichtstabelle zertifizierter versus regulärer Pilateskurs

Ablauf, Inhalte und Dauer eines zertifizierten Pilates-Präventionskurses

Ein zertifizierter Präventionskurs besteht meist aus 8 bis 12 Einheiten, die über mehrere Wochen verteilt sind. Die Inhalte umfassen:

  • Eine theoretische Einführung in das Pilates-Training
  • Erlernen der Pilates-Grundprinzipien (Atmung, Kontrolle, Zentrierung, Bewegungsfluss, Präzision und Konzentration)
  • Gezielte Kräftigungs- und Mobilisationsübungen
  • Entspannungs- und Atemtechniken
  • Tipps für die Integration der Übungen in den Alltag

Das Ziel ist es nicht, dir einen Pilateskurs zu finanzieren, sondern gesunde Lebensgewohnheiten in deinen Alltag zu integrieren. Denn nur über regelmäßige gesunde Bewegung wirst du langfristig Krankheiten vorbeugen können. Das ist echte Prävention.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Was du wissen solltest

Dennoch möchten dich die Krankenkassen motivieren, etwas für deine Gesundheit zu tun. Das tun sie über Kostenerstattungen und Bonusprogramme. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen erstatten 75-100 % der Kursgebühren, wenn der Kurs nach §20 SGB V zertifiziert ist. Das handhabt jede Krankkasse anders. Google mal mit den Begriffen „[NAME Krankenkasse] Präventionskurs Erstattung“ und du wirst schnell wissen, wieviel dir deine Krankenkasse für einen zertifizierten Präventionskurs zurückzahlt. 

animiertes Bild, was in die Googlesuche eingegeben werden soll

Voraussetzung ist, dass du regelmäßig teilnimmst (mindestens 80 % der Kursstunden) und eine Teilnahmebescheinigung vorlegen kannst. Pro Jahr können zwei Präventionskurse von den Krankenkassen (teilweise) erstattet werden.

Das bedeutet, dass du die Kosten des Präventionskurses erst einmal selbst trägst. Im Anschluss an die Präventionsmaßnahme erhältst du ein Teilnahmezertifikat, wenn du mindestens 80% anwesend warst. Damit kannst du dir die Kosten bei deiner Krankenkasse erstatten lassen. Private Krankenkassen handhaben die Erstattung unterschiedlich – hier lohnt sich eine direkte Nachfrage.

Krankenkassen-Bonus auch ohne ZPP Zertifizierung

Unabhängig von der Zertifizierung des Präventionskurses durch die ZPP bietet nahezu jede gesetzliche Krankenkasse weitere Bonusprogramme an. So gibt es Bonis für regelmäßige medizinische Vorsorge und auch das Besuchen von Sportkursen. Manche Krankenkassen haben dafür ein Stempelheftchen oder spezielle Formulare. Andere bitten dich, eine Bescheinigung vom Sportkursanbieter oder dem Sportverein, einzureichen.

So zahlte beispielsweise die energie BKK für 2024 einen Aktivbonus von 30€, wenn du mindestens 6 Monate lang einmal wöchentlich aktiv bist. Die Barmer zahlt in 2025 bis zu 150€ für verschiedene Präventionsmaßnahmen. Und die Techniker Krankenkasse (TK) wirbt mit bis zu 200€ Bonus pro Jahr.

Diese Bescheinigung stelle ich dir auch aus, wenn du regelmäßig an meinem Pilateskurs teilnimmst, auch wenn du an meinen Pilates Online Kursen teilnimmst. Aus meiner Sicht ist das die wahre Präventionsmaßnahme: langfristig und regelmäßig was für dich zu tun.  

Am Bonusprogramm deiner Krankenkasse kannst du jedes Jahr teilnehmen und dir jedes Jahr etwas auszahlen lassen.

Flexibilität im Alltag: Gibt es auch Online-Pilates-Präventionskurse?

Ja! Das Thema Pilates-Online-Präventionskurse kommt. Spätestens seit der Coronapandemie hat die Zentrale Prüfstelle für Prävention erkannt, dass die flexible Nutzung von digitalen Bewegungsangeboten wichtig ist. Der Vorteil: Du kannst von zu Hause aus teilnehmen und bist unabhängig von festen Kurszeiten. Mein geplanter zertifizierter Präventionskurs ab 2027 wird ein Online-Pilates-Präventionskurs werden. Davon gibt es heute nur sehr wenige. Ich plane hier was richtig Gutes. Komm gerne in meine Community und erfahre es erstes, wenn es soweit ist.

Fazit: Dein Weg zu mehr Gesundheit mit Pilates inkl. Bonus

Ein Pilates-Präventionskurs ist eine hervorragende Möglichkeit, gezielt etwas für deine Gesundheit zu tun. Durch die finanzielle Unterstützung der Krankenkassen ist er zudem eine kostengünstige Investition in dein Wohlbefinden.

Belasse es aber nicht bei einem Präventionskurs über 10 Wochen, sondern tue regelmäßig was für dich – zum Beispiel in meinem offenen Rücken-Pilateskurs (Online und Präsenz, wie du magst). Dafür wirst du zusätzlich von deiner Krankenkasse mit Bonusprogrammen belohnt.

deine

Pilates-Anna

Anna-Maria Breil - Tipps für mentale Stärke
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