
Kleingeräte ist ein etwas sperriger Begriff. Du könntest statt Pilates mit Kleingeräten auch sagen: Pilates mit Zubehör oder Pilates mit Equipment. Da es auch Pilates-Großgeräte gibt, wie den Cadillac oder den Reformer, trifft es „Pilates-Kleingeräte“ doch am besten.
Gemeint ist damit die zusätzliche Nutzung von kleinen Geräten im Pilateskurs. Solche Geräte sind beispielsweise: der Pilates-Softball, ein Theraband, der Pilates Ring, Balancepads oder der Foamroller. Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl von Bändern und auch immer wieder neue kreative Gerätschaften. Ich konzentriere mich in diesem Ratgeber auf die Pilatesgeräte, welche wir in meinen #PilatesMitAnna – Kursen einsetzen. Für diese erkläre ich dir, woraus es beim Kauf des Equipments ankommt und biete dir an, die Kleingeräte in meinem Pilatesshop zu erwerben, welche ich auch in meinen Kursen benutze.
Zusätzliche Geräte, wie Hanteln und Gewichte, wie du sie vielleicht aus dem Fitnessstudio kennst, sorgen meist dafür, eine Übung anstrengender zu machen. Machst du eine Kniebeuge einfach so, ohne ein zusätzliches Sportgerät, dann musst du dein eigenes Körpergewicht bewegen. Nimmst du aber beispielsweise eine Hantelstange auf die Schultern dazu, dann wird die Übung intensiver, mit dem Ziel, dass sich die Muskeln bewegen anstrengen müssen.
Die Pilates-Anna sagt doch aber immer: „dein eigenes Körpergewicht reicht aus, um ein gesundes Maß an Muskeln aufzubauen und gesund zu trainieren“. Außerdem sind manche Kleingeräte im Pilates noch nicht mal schwer, sondern leicht wie eine Feder. Die Pilates-Softbälle sind im Training oft noch nicht mal komplett aufgeblasen. Wo ist also der Sinn von Kleingeräten im Pilates?
Das ist alles korrekt. Der Einsatz von kleinen Zusatzgeräten im Pilates hat einen anderen Fokus. Überhaupt hat Pilates einen anderen Fokus als klassisches Krafttraining in der Muckibude (siehe Artikel: „Pilates oder Krafttraining?“). Übungen werden mit Kleingeräten zum Teil komplexer in der Ausführung, was sie deutlich anstrengender macht, aber ohne die Gelenke zusätzlich zu belasten, wie das bei der Benutzung von Langhanteln und Zusatzgewichten der Fall sein kann.
Da beim Pilates oft auch andere Muskeln trainiert werden, als beim Krafttraining an Geräten, helfen Kleingeräte dabei, die Muskulatur bei diesen Übungen stärker zu beanspruchen, was natürlich für Fortgeschrittene sehr reizvoll ist.
Manchmal musst du beim Einsatz von Pilatesgeräten zusätzliche Muskeln benutzen, die du ohne das Sportgerät nicht benutzt hättest. Und oft dienen die Kleingeräte auch dazu, mehr Instabilität im Untergrund zu erreichen, was dabei hilft, deine Tiefenmuskulatur besser zu trainieren. Wenn die Ausführung der Übung wackeliger wird, musst du dich mehr konzentrieren, was wiederum bedeutet, dass du deine Körperwahrnehmung steigerst und dadurch intensiver pilatierst.
Das bedeutet, das Mehr an Intensität entsteht ohne zusätzliches Gewicht und Gelenkbelastung. Ein wesentlicher und für deine Gesundheit wichtiger Unterschied zum Gewichteeinsatz im Fitnessstudio.
Zusätzlich sorgen Kleingeräte im Pilates natürlich auch für etwas Abwechslung.
Ich persönlich schätze an den Geräten, dass man bei der Ausführung der Pilatesübung mit einem Kleingerät noch mehr gezwungen wird, die Übungen richtig auszuführen. Schummeln ist weniger gut möglich.

Auf diese Frage möchte ich mit JA antworten, aber dennoch nicht verheimlichen, dass dich Pilates mit Kleingeräten mehr fordern kann, als Pilatieren ohne das Zusatzequipment. Gerade für Anfänger ist es wichtig, die Übungen korrekt auszuführen. Viele Übungen werden mit zusätzliche Rollen, Pads oder Bällen schwieriger und anstrengender, zwingen dich aber zu einer besseren Ausführung. Warum sollst du als Anfänger davon nicht auch profitieren?
Lass dich nicht entmutigen, wenn Fortgeschrittenere mit den Kleingeräten schon besser umgehen können. Solltest du das Gefühl haben, dass dir die Übungen mit Softball, der Rolle oder dem Pilates Ring doch zu intensiv sind, dann kannst du das Kleingerät einfach weglassen. Alle Übungen lassen sich immer auch ohne Zusatzgeräte ausführen. Das gilt sowohl für die Kurse vor Ort im Pilatesstudio als auch in der virtuellen Version online über Zoom.
Der Ablauf einer Pilatesstunde wird vergleichbar mit einer „Rücken-PILATES & Stretch“-Stunde ohne Geräte sein. Das bedeutet, es gibt ein Mini-Warm-Up zur Einstimmung. Übungen im Stehen, im Liegen oder auch im Vierfüßlerstand. Viele Übungen kommen dir aus meinem Rücken-PILATES & Stretch Programm sicher bekannt vor.
Innerhalb des Pilateskurses mit Kleingeräten binden wir zusätzlich eines der Kleingeräte in die Übung ein. Dieses Einbinden ist wie bereits erwähnt nicht Pflicht. Verstehe es als zusätzliches Angebot, die Übung zu variieren.
Ich bin gespannt, welches dein Lieblings-Pilates-Sportgerät wird. Der Soft-Ball? Der Foamroller? Das Balance Pad? Oder der Pilates Ring? Damit du vorab weißt, welches Kleingerät zum jeweiligen Kurs dran ist, rotieren wir die Pilatesgeräte von Woche zu Woche in der gleichen Reihenfolge und beginnen jeden Monat neu.
Wir werden auf den Bällen, Pads und Rollen liegen, stützen oder knien. Manchmal halten wir die Sportgeräte auch nur fest, ziehen oder drücken an ihnen und aktivieren auf diese Weise zusätzliche Muskeln.
Probiere es aus. Vielleicht verliebst du dich ja genauso wie ich, in die Nutzung und Abwandlung der einen oder anderen Übung.

Jede Woche nutzen wir ein anderes Kleingerät. Mit einem neuen Monat geht es vorn vorne los.
Woche 1: Pilates mit Foamroller
Woche 2: Pilates mit Kleinball
Woche 3: Pilates mit Balancepad
Woche 4: Pilates mit Pilatesring
Woche 5: Faszienpilates & Faszienrollen
Nimmst du an den Pilateskursen vor Ort im Pilatesstudio in Oberhausen teil, brauchst du selbst nichts weiter als ein Tuch für die Matte und ein wenig Vorfreude auf das Pilatieren. Vor Ort sind alle Geräte in ausreichender Menge vorhanden, die du im Kurs nutzen kannst. Wenn du deinen eigenen Ball oder Ring oder Pad etc. mitbringen möchtest, kannst du das natürlich tun.
Für das Onlinetraining macht es natürlich Sinn, wenn du das entsprechende Equipment zu Hause hast. Ich möchte dir im Folgenden Empfehlungen für deine Anschaffung aussprechen, aber dennoch nochmal betonen, dass du auch ohne Geräte an diesem Kurs teilnehmen kannst. Mit ist es allerdings schöner.
Los geht’s!
Der Pilates Foamroller ist eine 90cm oder 100cm lange, sehr leichte Rolle. Sie ist mit ca. 15 cm Durchmesser etwas dünner als einer Faszienrolle und hat eine glatte Oberfläche. Deine Körpergröße entscheidet über die notwendige Länge der Rolle. Wenn du mit dem Rücken auf der Rolle liegst, muss Steißbein und Hinterkopf aufliegen können. Miss am besten mit einem Maßband. In den meisten Fällen, reichen 90cm aus. Die Foamroller sind unterschiedlich fest. Ich empfehle mittlere bis harte Rollen zu wählen, weil sie einfach langlebiger sind und etwas einfacher in der Nutzung. Schaue auf das Material der Rollen, damit sie frei von Schadstoffen sind. Typische Materialien sind Ethylenvinylacetat oder Schaumstoff.
Die Preise reichen von 15€ im Tchibo-Angebot (nur sehr selten verfügbar) bis zu mehr als 50€ für ein Markenprodukt von Sissel oder Togu. Gib in der GoogleSuche „Pilates Roller 15×90“ ein und Du bekommst zahlreiche Angebote in verschiedenen Preisklassen.
Du kannst es dir einfach machen und die von mir empfohlene Rolle, die ich auch selbst nutze, direkt im Pilatesshop bestellen:
Gerade der Pilates-Softball gehört zu meinen Lieblingskleingeräten. Und ich weiß von meinen Teilnehmern, dass es vielen ähnlich geht. Weshalb? Weil sehr viele Übungen mit dem Ball so unglaublich gut tun. Man kann ihn nicht nur in die Hand nehmen oder drauf stützen, sondern auch drauf liegen. Es ist einfach herrlich, den Pilatesball mal unter dem Steißbein liegen zu haben.
Der Pilates Softball kann einen Durchmesser von 16 cm – 32 cm haben. Ideal sind ca. 26 cm. Der Softball zeichnet sich dadurch aus, dass er sehr weich ist und beim Pilatieren oft nicht komplett aufgeblasen ist. Pilates Softbälle haben unterschiedlichste Farben und es gibt sie bereits um die 5€. Markenprodukte von Sissel liegen bei 12€. Gute Quellen sind aber auch lokale Sportgeschäfte oder Geschäfte für Therapiebedarf. Einen Strohhalm als Aufblashilfe wird immer mitgeliefert. Deine Onlinesuche nach „Pilates Softball 26cm“ wird dir viele Treffer liefern.
Auch hier kannst du es dir einfach machen und meinen favorisierten Pilates-Softball, den wir auch in meinem Pilatesstudio nutzen, direkt im Pilatesshop bestellen:

Balancepads gibt es je nach Einsatzzweck in unzähligen Varianten. Für unser Pilatestraining sollten es die ca. 5 – 6 cm dicken schaumstoffähnlichen rechteckigen Balancepads sein. Die Oberfläche ist meist glatt oder ganz leicht geriffelt. Für den Einsatz in unserem Pilateskurs empfehle ich nicht die mit Luft gefüllten Pads, die ggf. auch noch Noppen auf der Oberfläche haben. Diese werden auch als Balancekissen bezeichnet und sind für andere Dinge besser geeignet. Die Schaumstoff-Balancepads lassen sich mit Kraft eindrücken und sollten so groß sein, dass du mit beiden Füßen vollständig auf dem Pad stehen kannst. Ein gu geeignetes Maß ist 49 x 40 x 6 cm. Entscheidend ist die Festigkeit. Weiche Pads machen das Pilatieren anspruchsvoller. Mittlere bis harte Pads empfehle ich für Einsteiger. Mein persönlicher Favorit im Preis-Leistungsverhältnis ist das Balance Bad von Bodymate. Achte beim Preisvergleich auf Größe und Festigkeit.
Natürlich bekommst du mein Lieblingsbalancepad von Bodymate in härterer und weicherer Ausführung auch in meinem Pilatesshop:
Mit dem Pilates Ring lassen sich zusätzliche Muskeln aktivieren und Übungen intensiver machen. Der Ring wird in den Übungen gehalten, gedrückt oder gezogen, was die Muskelaktivität steigert. Kleine Ringe (27 cm) eignen sich besser für sehr kleine Personen und Fortgeschrittene, weil der Ring mehr Widerstand erfordert. Große Ringe (35- 38cm) passen gut für sehr große Menschen, Senioren und Anfänger, da die aufzubringende Kraft nicht so groß sein muss. Eine mittlere Größe (30 – 34cm) ist eine Universalgröße für Anfänger und Fortgeschrittene und ein guter Kompromiss. Ich empfehle dir im Zweifelsfall einen etwas größeren Ring.
Es gibt bei den Pilates Magic Circeln, wie sie auch genannt werden Materialunterschiede. Glasfaserringe sind leicht, federnd und in der Bewegung besser zu kontrollieren. Metallringe dagegen sind robuster, schwerer und brauchen mir Kraft. Ich empfehle dir einen Pilates Circle mit Glasfaserkern.
Auch für einen Pilates Circle oder Pilates Ring bezahlst du bei namenhaften Marken wie Sissel, Togu und Stott ggf. etwas mehr. Die Preisspanne geht von 10€ für einfache Nonameprodukte bis zu 35€ für Markengeräte.
Meine Preis-Leistungsempfehlung ist der 37 cm Ring von Schildkröt. Diese Pilatesringe nutzen wir auch in meinem Pilatesstudio vor Ort. Und naklar kannst du ihn auch in meinem Pilatesshop kaufen:

Für Faszienrollen habe ich bereits einen ausführlichen Ratgeber erstellt, auf den ich hiermit verweisen möchte: „Faszienrollen im Vergleich – Welche Rolle brauchst Du?“.
Nun bist du hoffentlich bestens informiert und freust dich wie ich auf Annas Pilateskurse mit Kleingeräten. Solltest du dennoch Fragen haben, schreibe mir eine Nachricht. Du bekommst eine zeitnahe und persönliche Antwort.
deine
Pilates-Anna

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