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Last Updated on 29. Dezember 2022

Blogbanner Inhaltsstoffe von Lebensmitteln: Was ist eine Zutatenliste?

Was ist eine Zutatenliste? Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich mich mit einem gesunden Lebensstil auseinandergesetzt habe. Ich wollte wissen, was ich da esse. Irgendwann stand ich stundenlang vor dem Joghurt- und Käseregal und verglich die verschiedensten Inhaltsstoffe. Auf den ersten Blick scheint das ganz leicht. Doch erst als ich die Tücken solcher Zutatenlisten in meiner Ausbildung zur Ernährungsberaterin kennenglernt habe, fing ich an zu verstehen, dass das was auf der Verpackung steht, noch lange nicht alles ist.

Ich möchte Dir mit diesem Artikel zeigen wie Du Zutatenlisten richtig lesen musst, welche Tücken drinstecken und welche Tricks die Hersteller ausnutzen, um dem Verbraucher doch nicht alles zu offenbaren.

Beschäftige Dich mit den Inhaltsstoffen von Lebensmitteln. Es lohnt sich für Dich, Dein Wohlbefinden und Deine Gesundheit.

Auf der Verpackung eines Lebensmittels findest Du immer auch eine Zutatenliste. Das gilt natürlich nur für Nahrungsmittel, welche aus mehr als einer Zutat bestehen.

Frisches Obst und Gemüse beispielsweise brauchen keine Zutatenliste. Auf einer Tüte Äpfel würde dann ja nur draufstehen: „Zutaten: Äpfel“. Das ist nicht nötig. Auch bei Alkohol mit mehr als 1,2% (außer Bier) braucht es keine Zutatenliste. Grundsätzlich aber darfst Du eine Zutatenliste erwarten.

Schau am besten gleich mal in Deiner Küche nach. Egal ob Müslipackung, Joghurtbecher oder Suppentüte.

Die Zutatenliste ist jedoch nicht die Nährwerttabelle. Eine Nährwerttabelle bezieht sich auf die Angaben zu enthaltenen Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten. Die Nährwerte geben Dir Auskunft über die enthaltene Energie, also die Kalorien des Lebensmittels, nicht aber aus welchen inhaltlichen Bestandteilen es besteht.

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Zutatenliste, nicht mit der Nährwerttabelle.

Das sagt das Gesetz zu Zutatenlisten auf Verpackungen

Für Lebensmittel besteht in der EU und somit auch in Deutschland eine Kennzeichnungspflicht.

Wie Lebensmittel allgemein zu kennzeichnen sind, welche Mindestinformationen auf der Verpackung stehen müssen, ist EU-weit einheitlich geregelt.

Grundlage hierfür ist die europäische Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV). Die EU Mitgliedstaaten können zusätzliche Ergänzungen vornehmen. Was auch immer mal wieder passiert. Den aktuellen Stand kannst Du auf den Seiten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft nachlesen.

Gesetzlich vorgegeben ist somit, dass auf jedem vorverpackten Lebensmittel alle Zutaten anzugeben sind, die im Lebensmittel enthalten sind. Die Anbringung der Zutatenliste ist seit Anfang der 1980er Jahre in Deutschland vorgeschrieben und heute nicht mehr wegzudenken.

Inhaltsstoffe von Lebensmitteln - die Zutatenliste

Inhaltsstoffe der Nahrung

 sind die Inhaltsstoffe bei Lebensmitteln? Und welche der Inhaltsstoffe finden sich in der Zutatenliste? Bei der Zutatenliste geht es also um die Bestandteile bei verarbeiteten Lebensmitteln. Was sind das so für Inhaltsstoffe?

In der Zutatenliste aufgeführt werden zum Beispiel:

 

Die Unterbestandteile

Unterbestandteile sind wiederum einzelne Lebensmittel sind, z.B. Wasser, Sojabohne, Speisesalz, Karotte

 

zusammengesetzte Lebensmittel

Das sind Lebensmittel, wiederum aus verschiedenen Unterbestandteilen bestehen. Für diese sind in der Klammer danach, die Zutaten dieses Produktes aufzuführen. Z. B. Teigwaren (Wasser, Gries, Vollei)

 

Allergene

Allergene sind Lebensmittel und Stoffe, welche dafür bekannt sind, bei manchen Menschen allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten auszulösen. Auch wenn diese nur in geringen Mengen enthalten sind, müssen sie angegeben werden. Allergene sind beispielsweise: glutenhaltige Getreide, Krebstiere, Eier, Fische, Erdnüsse, Sojabohnen, Milch, Schalenfrüchte, Sellerie, Senf, Sesamsamen, Weichtiere, Schwefeldioxid, Sulfide, Süßlupine.

gesunder Lebensstil - auf natürliche Zutaten setzen

Deshalb solltest Du Produkte auf Inhaltsstoffe prüfen

Die Dinge die im Supermarkt zum Essen verkauft werden, sollten doch wohl in Ordnung sein und unbedenklich. Oder? In Deutschland wird viel Wert auf Hygiene gelegt. Da ist doch alles sauber. Oder?

Diese Gedanken sind leider ein Trugschluss. Die Herstellung von Lebensmitteln ist ein hart umkämpfter Industriezweig. Mit allen Mitteln werden Kosten gespart und Maßnahmen umgesetzt, um die Gunst des Verbrauchers zu gewinnen. Nicht immer steht da der gesundheitliche Aspekt im Vordergrund.

Schon lange ist die Herstellung von Lebensmitteln kein natürliches Projekt mehr. Auch wenn die Rufe danach immer lauter werden. Viel zu viele Gifte und Schadstoffe sind durch Umweltbelastungen in unseren Lebensmitteln enthalten. Aber der Blick nur darauf zu richten, ist auch zu einseitig. Denn Hersteller sind kreativ. So werden Ersatzstoffe für natürlich Zutaten gefunden. Oder es wird mit künstlichen Zusatzstoffen besserer Geschmack und eine schönere Optik erzeugt.

 

Und wir Verbraucher? Wir machen da mit.

 

Wo ist der Sinn, aus Gründen des Naturschutzes auf tierische Produkte zu verzichten, wenn ich gleichzeitig künstlichen und ungesunden Fleischersatz esse?

Wenn Dir ein gesunder Lebensstil wichtig ist, Deine eigene Gesundheit und Dein Wohlbefinden. Und das Deiner Familie. Dann möchte ich Dir ans Herz legen, Dich mit den Inhaltsstoffe bei Lebensmitteln auseinanderzusetzen. Egal ob vegan, vegetarisch oder Allesfresser.

Gerade die Zutatenliste verrät Dir einiges über das Produkt, welches Du da eventuell kaufen und verzehren wirst. Wenn auch etwas versteckt, gibt sie Dir Hinweise über Allergene, chemische Zutaten, Imitate sowie zahlreiche Zuckerarten.

In meinem Artikel „40 Jahre lang wie 40 bleiben“ gehe ich ebenfalls auf die industriell erzeugten Nahrungsmittel ein und zeige auf, welche Wirkung sie auf unsere Lebensqualität und unseren Alterungsprozess haben.

Blogbeitrag: Zutatenliste richtig lesen

Die Zutatenliste von Lebensmitteln richtig lesen

Die Reihenfolge der Zutaten

Die Zutaten in der Zutatenliste sind absteigend nach ihrem Gewichtsanteil zum Zeitpunkt ihrer Herstellung aufgelistet. In bestimmten Fällen ist auch der prozentuale Gewichtsanteil einzelner Zutaten anzugeben, zum Beispiel, wenn eine Zutat in der Bezeichnung des Lebensmittels erwähnt oder durch Abbildungen auf der Verpackung hervorgehoben wird.

Das bedeutet, dass die Zutat mit dem größten Gewichtsanteil am Anfang der Zutatenliste steht. Zutaten, die weniger als 0,2% der gesamtmenge ausmachen, stehen am Ende der Zutatenliste und müssen keine bestimmte Reihenfolge mehr aufweisen. 

Fettgedrucktes in der Zutatenliste

Die fettgedruckten Inhaltsstoffe der Zutatenliste macht die Allergene deutlich, welche oben bereits aufgeführt sind. So lässt sich auf einem Blick schneller erkennen ob das Produkt Allergene enthält und wenn ja welche.

Auch hier gilt, umso weiter vorn diese Zutat steht, desto größer ist ihr Anteil in diesem Produkt.

Tücken der Zutatenliste

Nun scheint es so, dass es ganz einfach ist mit der Zutatenliste. Vom Prinzip her ist das auch so. Was vorne steht ist mehr enthalten als das was hinten steht. Was fett gedruckt ist, löst durchaus allergische Reaktionen aus, was bei Dir persönlich aber nicht der Fall sein muss.

Aber es gibt ein paar gemeine Tücken, auf welche ich Dich hinweisen möchte.

Die Zuckerarten

Die Zutat Zucker wird nicht immer als „Zucker“ auf die Zutatenliste geschrieben. Es gibt zahlreiche Zuckerarten. Hersteller führen statt „Zucker“ gern auch die einzelnen Zuckerarten einzeln auf. Warum?

Weil der Verbraucher leider nicht immer erkennt, dass es sich dann um Zucker handelt. Und weil die einzelnen Zuckerarten dann in kleineren Mengen auftauchen und nicht so weit vorn in der Zutatenliste stehen. Steht Zucker ganz vorn in der Zutatenliste, könnte das den Verbraucher abschrecken.

 

Das sind verschiedene Namen für Zucker:

Zucker, Tafelzucker, Haushaltszucker, Saccharose, Kristallzucker, Dextrose, Traubenzucker, Glukose, Fruktose, Fruchtzucker, Glucosesirup, Fruktosesirup, Maltose, Maissirup, Glucose-Fructose-Sirup, Maltrodextrose.

Einzeln aufgeführt, nehmen wir diese Stoffe in einer Zutatenliste nicht unbedingt alle als Zucker wahr. Oder?

Inhaltsstoffe von Lebensmitteln - die Zutatenliste

Salz

Auch Salz ist nicht gleich Salz. In Zutatenlisten findest Du eventuell viele verschiedene Bezeichnungen. Speisesalz, Meersalz, Kochsalz. Mit und ohne Rieselhilfe. In meinem Artikel „Arten von Salz – Salz ist nicht gleich Salz“ erkläre ich Dir die vielen unterschiedlichen Arten von Salz und welches die gesunden Salzarten sind.

Gehärtete Fette 

Gern steht in der Zutatenliste mal „gehärtete Fette“ oder „pflanzliche gehärtete Fette“. In beiden Fällen handelt es sich um gesundheitlich schlechte Transfette, welche Du vermeiden solltest.

Pflanzliches Fett

Dieser Bestandteil erscheint in der Zutatenliste auf den ersten Blick als unbedenklich. Tatsächlich deuten „pflanzliche Fette“ aber auf minderwertige Fette hin. Bei hochwertigen Fetten, erfolgt meist eine entsprechend bessere Angabe. Z. B. „aus 80% Rapsöl“.

Nichtzutaten

Zutaten und Nährstoffe müssen in einer Zutatenliste nur aufgeführt werden, wenn sie eine bestimmte Funktion erfüllen. Wenn aber ein Kuchen eine Obstmischung enthält, müssen bei der Auflistung des Unterbestandteils „Obstmischung“ die darin eventuelle enthaltenen Konservierungsstoffe in der Zutatenliste des Kuchens nicht mehr angegeben werden.

Technische Hilfsstoffe

Technische Hilfsstoffe sind Stoffe, welche bei der Verarbeitung zugesetzt werden und vor dem Verpacken oder dem Verkauf wieder entfernt werden. Prinzipiell sind diese Stoffe dann ja auch im Endprodukt nicht enthalten. Aber: „unvermeidbare Rückstände“ werden dabei toleriert, egal in welcher Menge sie enthalten sind. Deshalb ist es so wichtig, den Herstellungsprozess eines Lebensmittels zu hinterfragen.

E-Nummern

Hand aufs Herz. Kennst Du Dich mit E-Nummern aus? Wahrscheinlich eher nicht. Das wissen die Hersteller auch. Hinter E-Nummern verbergen sich Zusatzstoffe ohne natürlichen Ursprung. Sie sorgen dafür, dass Salz besser rieselt, Kuchen fluffiger wird und Wurst eine bestimmte Farbe enthält.

Es gibt 316 (!!) von der EU zugelassene E-Nummern. Merken kannst Du Dir: Jede E-Nummer ist Chemie und nicht natürlich. Jede E-Nummer, die Du auf einer Zutatenliste siehst, kann nicht gut sein.

Vielleicht magst Du Dir eine merken: E951 = Aspertam. Ein sehr ungesunder Süßstoff, welcher Deinen Darm angreift. Findest Du gern in Getränken, welche mit Zuckerfreiheit werben.

Magst Du Dich mehr mit E-Nummern beschäftigen, findest Du auf der Seite des Lebensmittelverbandes eine Auflistung der Zusatzstoffe und E-Nummern.

Inhaltsstoffe von Lebensmitteln - die Zutatenliste

Imitäten

Ein Imitat ist eine Art Ersatzstoff für ein bekannteres Lebensmittel. Imitate werden genutzt, um hochwertige Zutaten zu ersetzen und damit auch Kosten zu sparen. Als Bestandteil von Fertigprodukten sind sie kaum zu erkennen.

Gern werden Imitat auch mit echten Lebensmitteln gemischt, um das echte Lebensmittel aufführen zu können.

Hier ein paar Beispiele:

Analogkäse

Hier werden Teile der Milch durch Pflanzenfette ersetzt. So entfällt der Reifungsprozess, was Zeit und damit auch Geld spart. Analogkäse enthält Wasser, Milch, Soja- und Bakterieneiweiß, Pflanzenöle, Emulgatoren, Verdickungsmittel, Stärke. Ein echter Käse muss ein reines Milchprodukt sein.

 

Form-Schinken

Beim Form-Schinken wird das Fleischprodukt mit Wasser angereichert, stark zerkleinert und mit Gelier- und Verdickungsmitteln neu angesetzt. Meist besteht das Produkt nur aus 50-70% Fleisch aus minderer Qualität.

 

Vollkornbackwaren

Diese bestehen aus gestrecktem Weizenmehl, welches mit Malzsirup dunkel gefärbt wurde.

 

Fruchtfleisch

Fruchtfleisch findet sich oft in Joghurt oder Saft. Es enthält aromatisierte Eiweißbestandteile, Soja- oder Tofustücke. Ein „Fruchtsaft“ muss nur 6% Frucht enthalten, ein Fruchtnektar nur 25%. Der Rest wird mit Wasser, Zucker und Aromen aufgefüllt.

 

Von diesen Beispielen gibt es noch zahlreiche mehr.

Beispiel: Zutatenliste Schokolade

 

Mit den Zutaten von Schokolade habe ich mich intensiver auseinandergesetzt. Bei so etwas wichtigem wie Schokolade war ich auf der Suche nach einer wirklich gesunden Schokolade.

In meinem Artikel „Schokoladenvergleich“ gehe ich intensiv auf die Zutaten ein. Tipp: Ich habe sie gefunden, die gesunde Schokolade.

 

gesunder Lebensstil - auf natürliche Zutaten setzen

Fazit

 

Es lohnt sich Zutatenlisten zu lesen, wenn Dir Naturschutz wichtig ist, aber auch Deine eigene Gesundheit. Sprich dann, wenn Du einen gesunden Lebensstil leben möchtest.

Meide Produkte mit Zutaten, die Du nicht kennst, die E-Nummern enthalten oder Inhaltsstoffe, welche sich nicht mal aussprechen lassen. Vermeide überhaupt industriell verarbeitete Lebensmittel.

Setzt Du auf natürliche Lebensmittel dann wirst Du auch keine Probleme mit den Inhaltsstoffen haben und kannst an den richtigen Stellen weitere Beiträge leisten, die Natur weniger zu belasten. Es ist gar nicht so schwer.

 

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